Going home (via Miami)

Am letzten Tag in Quito waren wir nochmal einkaufen. Allerdings war die Laune getrübt und wir haben dadurch relativ wenig eingekauft. Am Mittwoch, 11. September ging dann unser Flug von Quito nach Miami. In Miami hatten wir acht Stunden Zeit, also sind wir den ganzen Tag am Miami Beach abgehangen. Dort kostet Essen ca. 20 Mal mehr als in Ecuador – dafür ist das Wasser und die Lufttemperatur auch schön warm zum Baden.

Am Abend ging unser Flieger nach Madrid und von dort am nächsten Tag nach Wien. Also jetzt sind wir wieder zurück in Österreich und alles ist beim Alten 😉

Shopping und Vulkan

In den letzten Tagen in Ecuador waren wir noch fleißig unterwegs. Julia und Inschi sind zum Äquator gefahren und waren am berühmten Kunst-Handwerksmarkt in Otovalo shoppen. Dann gings noch drei Tage zur Quilotoa-Loop. Das sah so aus:

Tag 1

Die gesamt zirka drei Stunden Busfahrt Quito – Latacunga und Latacunga – Tigua haben wir flott mit nur einer kurze Panne zurückgelegt. Der Busfahrer hat den Bus kurzerhand repariert. Kurz vor Tigua haben wir unser Quartier in der “Posada de Tigua” bezogen. Ein wunderschöner Bauernhof mit Eseln, 77 Kühen, Schafen, Lamas, 2 Hunden und vielem anderen Getier. Paradies für Julia und Inschi. Die Bauern Margarita und Marco produzieren selbst Milch, Käse und Joghurt. Zum Abendessen gab es also einen tollen selbstgemachten Schmaus.

Tag 2

Nach dem Frühstück (köstliches selbstgemachtes Joghurt, Eierspeis von den Hofhennen,…) wollten wir eine fünf- bis sechsstündige Tour nach Quilotoa machen. Allerdings hatten wir keine Landkarte und haben uns durch die etwas falsche Zeichnung von Bauer Marco in einem Canyon “verfranst”. Auch den Luggi haben wir auf halben Weg verloren. Und eine lokaler Rinderhirte hat uns dann noch aus Schabernack in die falsche Richtung geschickt. Nachdem wir Luggi wieder gefunden hatten (oder er uns?) hatten wir auch das Tagesziel (fünf bis sechs Wanderstunden) erreicht. Allerdings waren wir immer noch nicht in Quilotoa. Das einzige Auto, das vorbei fuhr hat uns für ein kleines Entgelt dann doch dorthin mitgenommen. In Quilotoa sehen wir uns gleich den Vulkan mit Vulkansee an und sind sehr beeindruckt von der Schönheit.

Tag 3

Runter zum Vulkansee und gleich wieder rauf – klingt anstrengend, war es auch. Für Julia war es eher Nervenkitzel, sie ist zu Pferd wieder hoch getrabt, wofür die Wege aber absolut nicht geschaffen sind. Trotz Anstrengung und Nervenkitzel war der Anblick aber sehr schön!

Nach dem Spaziergang ging es schon wieder zurück nach Quito. Wenn nicht unser Flieger am übernächsten Tag ginge, hätten wir in dieser schönen Gegend wohl noch eine Woche verbracht. Wir waren auch etwas wehmütig, weil es der letzte Ausflug vor der Heimreise war.

Nachtschwaermer

Nicht nur am Tag haben wir den Dschungel bewundert. Durch die Naehe zum Aequator dauert der Tag von 06-18 Uhr. Nach 18 Uhr wird es schnell finster und wir haben mit Pajarito nach unserem taeglichen Sonnenuntergangs-Schwimmen auch ein paar Mal den Dschungel bei Nacht erkundet.

Es kreucht und fleucht da ganz schoen und es ist dort gar nicht so ruhig, wie man es sich vorstellt, sondern man hoert viele Tiere. Einige davon haben wir auch gesehen, vor allem Spinnen (giftige und ungiftige), Froesche (giftige und ungiftige), Schlangen, Gottesanbeterin, Kaimane, etc.

Besuch im Dorf

Zur Abwechslung fahren wir zwischendurch in die Zivilisation – in ein Dorf im Dschungel.

Dort lernen wir, wie man eine Yuca erntet (die Wurzeln aus dem Boden reissen). Dann wird die Schale entfernt, die weisse kartoffelartige Frucht gerieben und der Saft herausgepresst, so dass es eine mehlige Konsistenz hat. Das Mehl wird (ohne Zusatz von irgendwas wie Salz oder so) auf einer heissen Platte verteilt und durch die Hitze entsteht ein Fladen, den wir mit leckeren Dingen belegen und essen.

Danach geht es noch zum Schamanen, der uns Geschichten von seinem Job erzaehlt.

Rein in den Dschungel

Nach dem leckeren Frühstück um 8 (wir haben immer extrem viel Hunger) geht es jeden Tag mit dem Kanu auf Entdeckungsreise in den Dschungel. Unser Guide heißt Pajarito und kann die Laute eines jeden Tieres und jeden Vogels im Dschungel nachmachen. Diese Gabe nutzt er, um die Tierchen anzulocken und wir sehen kleine Äffchen, große Äffchen, blaue Schmetterlinge, Eisvögel, Kraniche und rosa Delfine (Amazonasdelfine), drei Kaimane (sehen wie Krokodile aus) und eine Anaconda. Die Delfine sind leider zu schnell für Fotos und bei den Kaimanen hatte ich die Kamera vergessen. Also einfach ohne Foto glauben 😉

Die Basis für die Fortbewegung ist das Wasser. Es gibt auch eine Lagune, in der mehrere Flüsse zu einem Art See zusammenfließen. Dort gehen wir jeden Tag schwimmen. Und das, obwohl wir in den selben Gewässern vorher Schlangen, Kaimane und anderes Getier sehen. Aber es ist einfach so schön warm und die Tiere wagen sich eher nicht in die offene Lagune.

Manchmal steigen wir aus unserem Boot aus und machen Wanderungen durch die Wälder. Dann erklärt uns Pajarito, dass es wandernde Bäume gibt, die mit ihren Wurzeln, die über der Erde sind, den Standplatz im Laufe ihres Lebens ein Stück ändern können. Wir sehen einen Kautschukbaum (aus dem zB Latex gemacht wird), einen Baum der die Basis für bittere Getränke (Tonic im Gin-Tonic) ist und sogar Bäume, die durch ihren Pilzbefall in der Nacht fluoriszieren.

Jeden Tag sind wir ganz beeindruckt, was es hier alles gibt und von den ganzen Entdeckungen sind wir natürlich immer sehr hungrig.

Willkommen im Dschungel

Für fünf Tage waren wir völlig von der Außenwelt abgeschnitten im amazonischen Dschungel “verschollen”. Aber beginnen wir von vorne: mit dem Flieger geht’s von Quito nach Lago Agrio. Lago Agrio ist eine Stadt, die hauptsächlich wegen der nahen Ölvorkommen einen Flughafen hat. Von dort bringt uns ein Bus zum Naturpark Cuyabeno. Im Park fahren wir nochmal eineinhalb Stunden mit einem Motor-Kanu zu unserer Lodge. Der Fluss, an dem unser Camp liegt, heißt Rio Cuyabeno und fließt in den Amazonas. In der Lodge gibt es durch Sonnenkollektoren etwas Strom (für Licht in der Küche, Kühlschrank), ein Satellitentelefon (für die Crew), fließend Wasser (aus dem Fluss) aber natürlich kein Internet. Toll ist auch der 23 Meter hohe Aussichtsturm im Camp, wo man die Tierwelt in den Baumkronen schön beobachten kann. Papageien, Tucans, Falken und viele andere Vögel beobachten wir dort zwischen sechs und halb acht Uhr (in der Früh!).

Ein Highlight, das im Laufe unseres Aufenthaltes im Camp installiert wird, ist das Seil mit dem man sich in den Fluss schwingt.

Wir fühlen uns sehr wohl dort, vor allem wegen dem sehr guten Essen. Nach dem Abendessen sitzen wir immer bei Kerzenschein und plaudern über beobachteten wilden Tiere und die neuesten Spinnenfunde im Zimmer oder im offenen Speise-Bambus-Bungalow (Tarantel, etc). Oder wir beobachten die Sterne und Glühwürmchen, jemand spielt Gitarre, wir spielen Karten (Luggi lernt uns Watten) und es ist einfach sehr gemütlich.

In unserem Doppelzimmer, das nachts nur durch eine Kerze beleuchtet wird, sind wir auch nicht allein. Denn etliche Spinnen und Käfer sowie zwei Fledermäuse an der Decke und ein Frosch auf unserer Duschvorhangstange leisten uns Gesellschaft.

In Quito

Wir düsen von Puerto Lopez nach Quito. Der Busfahrer gibt Gas und wir sind schon um vier Uhr früh da. Zum Glück ist unser geräumiges Zimmer im “Casa Bambu” schon frei. Das Hostel liegt auf einem Hügel und man hat von der Dachterrasse einen guten Ausblick über die Stadt und am Abend auf die vielen Lichter. Es gibt wieder einen Billiardtisch und viele Spiele wie Jenga und Rummy Karten.

Unser erster Ausflug geht in die schöne Altstadt und auf den Hügel “El Panecillo” zur Statue der Jungfrau Maria. Norb hilft einem Bauarbeiter, der Fliesen die vielen Stufen hochtragen muss. Julia und sind eher damit beschäftigt, uns selbst rauf zu tragen. Schuld daran ist sicher nicht unsere schlechte Kondition (wir sind ja Sportskanonen), sondern die Tatsache, dass wir jetzt wieder über 2.800 Meter Meereshöhe sind.

Auf Walfahrt

Für die Waltour stehen wir um 5:14 Uhr auf und nach einem Frühstück im Hostel gehen wir zu dem Touranbieter Machalilla Tours. Dann gehen wir zum Hafen. Die Fischer sind schon fleißig und wir fahren mit einem flotten Boot raus auf’s Meer.

Nach nur 30 Minuten sehen wir schon die sechs Buckelwale. Ein Weibchen und fünf werbende Männchen. Diese Springen zuerst weit aus dem Wasser, scheinen dann von unserem Boot etwas irritiert, denn wir sind nur einige Meter von ihnen entfernt. Aber sie tauchen trotzdem immer wieder auf und unser Boot fährt daneben her. Als wir uns wieder von Ihnen verabschieden, springen sie wieder tollkühn herum.

Wir sind sehr beeindruckt aber fragen uns auch, was die Wale wohl darüber denken, wenn sie so “verfolgt” werden.

Die Tour ist noch nicht zu Ende. Auf der Isla de la Plata (Silberinsel) wandern wir während unsere naturbewusste Guide Alegria über die dortige Vogelwelt erzählt. Die Tölpel (in englisch Boobies genannt) haben türkise Beine, während der Fregattvogel einen dicken roten Kropf hat.

Zurück am Boot sehen wir große Meeresschildkröten und dann schnorcheln wir noch eine runde durch die bunte Fischwelt. Luggi sieht sogar beim schnorcheln eine Meeresschildkröte, Norb einen Schwertfisch. Julia und ich werden lediglich von kleinen Quallen genesselt. Naja, die schönen bunten Fische sehen wir natürlich auch 🙂

Heimeliges Puerto Lopez

Eine kurze, einstündige Busfahrt bringt uns von Montanita nach Puerto Lopez. Sogar die zwei Ecuatorianer neben mir beschweren sich über den Busfahrer, der zum Beispiel vor der Kurve über die doppelte Sperrlinie zum überholen ansetzt. Das Überholmanöver bricht er wegen Gegenverkehr auf halbem Weg ab. Er hat offenbar viel vertrauen in seinen Sicherheitsgurt, der fröhlich im Fahrtwind flattert.

Im gemütlichen Hostel “Sol Inn” fühlen wir uns gleich sehr wohl. Denn die üblichen Hängematten werden durch Billiard-Tisch und eine schöne Outdoor-Küche ergänzt. Außerdem können wir direkt im Hostel unsere Walfahrt für den nächsten Tag buchen. Auch das restliche Dorf versprüht eine richtig gemtütliche Atmosphäre ohne Hektik und Stress.

Montañita

Von Guayaquil nach Montañita sind es mit dem Bus nur drei Stunden.

Unser Hostel “Tiki Limbo” im nieseligen Montañita ist in schöner Bambusbauweise gebaut und enthält viele Hängematten und nur wenige Ratten im Restaurantbereich. Eine Taube sitzt die ganze Zeit vor unserem Klofenster. Norb geht surfen und erwischt ein paar tolle Wellen. Montañita scheint wie der Ballermann der Amerikaner zu sein. Das gute daran: man kann wirklich gut essen dort. Das schlechte daran: bis 4 Uhr früh dröhnt laute Disco-Musik durch unser Zimmer und raubt uns den Schlaf.

Bei einem Strandspaziergang haben wir sogar die ganze Zeit einen eigenen Hund (wir nennen ihn Chico), der uns den ganzen Weg begleitet.

Was Sie bisher noch nicht wussten

Die Reise durch Peru und Ecuador ist sehr spannend und noch nie habe ich so viele verschiedene Eindrücke gesammelt. Natürlich gibt es aber auch ein paar Dinge, die nicht so toll sind.

Endlos lange Busfahrten

Die längste Busfahrt bis jetzt war 21 Stunden. Oft fahren wir über Nacht, das spart natürlich auch eine Übernachtung im Hostel. Aber dafür schläft man nicht gut. Alle zwei bis drei Tage so eine Nacht im Bus ist dann schon stressig für mich.

Wussten Sie schon, dass man mit 90 km/h über eine Bodenschwelle fahren kann?

Bakterien

Durchfall ist unser ständiger Begleiter und vor allem bei langen Busfahrten ein besonder Spaß. Oder auch in Hostels, wo die Klospülung zwei Stunden braucht, um sich wieder mit Wasser zu füllen. Man weiß nie so genau, was schuld ist, die letzte Mahlzeit, ungewaschenes Geschirr oder in dreckigem Wasser gewaschenes Geschirr…

Leitungswasser

Das Wasser hier ist leider nicht trinkbar für uns empflindliche Gringos. Bis jetzt hatten wir nur ein Hostel, die eine extra Wasserleitung für trinkbar aufbereitetes Wasser hatten. Unser Vertrauen ist allerdings begrenzt (siehe Abschnitt Bakterien)

Duschen

Variante 1 (angenehm): mittelwarmes Klima, Die einzig mögliche Duschtemperatur: mittelwarm, zB an der Küste im warmen Mancora

Variante 2 (erträglich): kühleres Klima, zwei mögliche Duschtemperaturen: brennend heißt oder eiskalt, eine Mischung gibt es nicht

Variante 3 (gefährlich): warmes Klima, aber die einzig mögliche Duschtemperatur ist kurz vor dem Siedepunkt (zB in Montanita). Bei dieser Variante benutzt man lediglich feuchten Dampf und Seife, die mit dem Handtuch abgeschrubt wird

Variante 4 (Duschverzicht): eiskaltes Klima (17 Grad im Zimmer) und eiskaltes Duschwasser (Gebirgsbach). zB beim Aufenthalt in Cusco, leider wurde trotzdem geduscht

Lagerkoller

Eine Gruppe von Persönlichkeiten, die auf längere Zeit rund um die Uhr zusammen ist, schreit nach Zickenterror. Wir vertragen uns aber sehr gut. Nur gelegentliche Reibereien und Sudereien (vor allem in den ersten zwei Wochen) trüben die himmlische Harmonie. 😉 (Ironie?) Da Lukasch fehlt einfach zum Streit schlichten.

Hostels

Bei den Hostels können wir uns nicht beschweren. Obwohl wir sehr billig wohnen sind oft wirklich liebevoll gestaltete Unterkünfte dabei. Nur einmal hat uns ein Zimmer gar nicht gefallen, weil die Badezimmerdecke komplett schwarz vor Schimmel war. In so einem Fall einfach weiter zum nächsten.

Also – nicht sudern ist die Devise!

Guayaquil (Ecuador!)

Nach einer Nachtbusfahrt kommen wir früh morgens um fünf in Guayaquil an, die größte Stadt Ecuadors. Dort haben wir ein sehr schönes Hostel “Dream Kapture” wo es viele Papageien, Wellensittiche und zwei Schildkröten gibt.

Im Iguana-Park wundern wir uns über einen Leguan am Boden, bis wir entdecken, dass der Park voll von diesen faszinierenden Tieren ist. Es scheint, als ob gerade Paarungszeit ist. Außerdem wandern wir über 440 Stufen zum schönen Leuchtturm “Faro Azul” in dem schönen Viertel Santa Ana mit vielen bunten Häusern.

In Guayaquil bleiben wir nur eine Nacht. WIr wollen uns also für den nächsten Tag ein Busticket kaufen, allerdings versichert uns der Ticketverkäufer, dass es keine Tickets mehr gibt. Als wir am nächsten Tag dann auf gut Glück zum Busterminal fahren, sind noch ganz easy Tickets für die gewünschte Strecke zu haben. Wir vermuten, dass der Ticketverkäufer vom Vortag einen Deal mit den Taxifahrern hat. Denn wenn er keine Bustickets verkauft, machen die ein gutes Geschäft.