Ab nach Norden

Auch wenn Nelson nun meine Lieblingsstadt war, ging es am Freitag über Picton mit der Fähre auf die Nordinsel nach Wellington. Piri, die Hostel-Mama gab mir in der Früh noch einen selbstgemachten Muffin mit. Ich werde sie vermissen 🙂

So eine Fährenfahrt von der Süd- auf die Nordinsel dauert ungefähr dreieinhalb Stunden und war trotz Sonnenschein sehr windig und somit kühl. In der Fähre drin ist es natürlich angenehm und man kann die Zeit im Kino oder Cafe verbringen. Picton und Wellington liegen ungefähr am gleichen Breitengrad. Man fährt also durch Queen Charlotte Sound und Cook Strait von der Süd- auf die Nordinsel, ist aber nach der Ankunft nicht weiter nördlich.

Bei der Gepäcksausgabe ist mir ein Tirol-Rucksack aufgefallen und ich hab die Trägerin des Rucksacks gleich angesprochen: Alice aus Köln (wer sich jetzt so wie ich wundert, der Rucksack war ein Geschenk des Tiroler Unternehmens, bei dem sie gearbeitet hat). So hatte ich gleich jemanden, mit dem ich Freitag Abend Essen gehen und Bier trinken konnte. Das Bier trinken gestaltete sich schwieriger als gedacht: Karfreitag herrscht in Neuseeland Alkohol-Ausschank-Verbot. Die zwei Schweizer in Alices Hostelzimmer hatten aber vorgesorgt und zum Glück ihren Vorrat brüderlich mit uns geteilt.

Abel Tasman Nationalpark

Einer der beliebtesten Urlaubsorte in Neuseeland ist der Abel Tasman Nationalpark an der Nordküste der Südinsel. Die Buchten und Wege erreicht man nur zu Fuß oder per Boot. Ich wollte dort auf jeden Fall eine Nacht verbringen und Kajak fahren.

Die Kajakfahrt

Da man alleine kein Kajak ausborgen darf, musste ich mit einem Guide die Kajaktour machen. Mit dem Wassertaxi wurden wir zum Onetahuti Beach gebracht und von dort ging es los. Ich hatte etwas Pech, denn Aaron, mein Kajakguide ist weit hinaus über die Grenzen des Abel Tasman Nationalparks für seine schlechten Witze bekannt. Zum Glück verstand ich nur die Hälfte seines Kiwi-Englisch und der erste Tag im Kajak war erträglich. Zwei von uns gingen sogar in der Mittagspause schwimmen – trotz der Stachelrochen die hier herumkurvten. Ich war natürlich eine der zwei 😉

Das Hostel

Da Ostern ist und alle Hütten ausgebucht waren, verbrachte ich die Nacht auf einem schwimmenden Hostel in Anchorage. Abendessen und Frühstück waren hier inklusive – also Luxus für einen Nationalpark. Wir spielten ein lustiges Spiel bei dem man eine Kartonschachtel mit dem Mund vom Boden aufheben muss, ohne mit Knie oder Hände den Boden zu berühren. Bitte ausprobieren – das ist wirklich sehr schwierig!

Der Fußmarsch

Am zweiten Tag marschierte ich zu Fuß bis zum Ausgang des Nationalparks in Marahau, begleitet von zwei Mädchen, die ich am Hostelschiff kennenlernte und mit denen es eine wirklich tolle Wanderung war. In der Mittagspause wagten wir uns sogar ins erfrischende Meer.

Nelson

Im Auto überstellen bin ich mittlerweile super. Habe deswegen dasGratis-Mietauto pünktlich in Picton abgeliefert und bin dann gleich mit dem Bus nach Nelson weitergedüst. Hier habe ich mein absolutes Lieblingshostel entdeckt. Bei Piri und Alan daheim ist es so gemütlich! Maximal sieben Gäste werden in Trampers Rest aufgenommen. Und Nelson ist eine richtig lebenswerte Kleinstadt mit wenig Nightlife aber viel Lenbensqualität.

Ohau Point

Am Sonntag bin ich schon vor Sonnenaufgang aufgestanden und weitergefahren, um am Ohau Point die Robbenbabies zu sehen. Süßer geht’s wohl kaum. Leider war grad eine Rangerin dort und hat mich aufgehalten, als ich eines für daheim einpacken wollte.

Kaikoura

Am Samstag holte ich ein neues Transfercar, um wieder gratis von Christchurch nach Picton zu fahren. Ich hatte genug Zeit um das am Weg liegende Städtchen Kaikoura zu besuchen und dort zu übernachten.

In Kaikoura ging ich spazieren und beguachtete die lokalen Wildtiere (Delfine, Robben). Wal hab ich leider keinen gesehen.

Ostküste

Am Freitag holte ich mir ein Transfercar. Transfercar ist eine Neuseeländische Webseite, bei der man Mietautos, die an einem anderen als den Ursprungsort zurückgegeben wurden, überstellt. Für mich ein gratis Mietauto. Zum Glück fand ich am Weg auch Falko, einen Tramper aus Deutschland und Alex und Sandrine aus Kanada, die ich mitnahm und jemanden hatte, der mich fotografiert.

Die Fahrt ging ca. 400 km von Dunedin nach Christchurch, Zwischenstopps waren die runden Steine in Moeraki und die kleine Stadt Oamaru. In Oamaru im Cafe hörte ich meinen Namen – und siehe da, Brigitte und Theo standen vor mir und ich hatte jemanden für den Kaffeeklatsch. Neuseeland ist ein Dorf.

In Christchurch kam ich ins Jailhouse, ein Gefängnis das in ein Hostel umgebaut wurde.

Otago Peninsula

Gleich angrenzend an Dunedin liegt ein Halbinsel, die Otago Peninsula. Lisa, eine Zimmerkollegin (mit Auto) im Hostel hat mich gefragt, ob ich Donnerstag Nachmittag dahin mitkommen will. Ich habe mir davon gar nicht so viel erwartet und wurde von der schönen Natur nur zwanzig Minuten außerhalb der Stadt überrascht. Außerdem habe ich zum ersten Mal Albatrosse gesehen und die sind mit bis zu fast vier Meter Flügelspannweite beeindruckend riesig! Nebenbei gab’s noch Pinguin, Robben, Pferde, Hund und … ach ja Schafe.

Dunedin

In Dunedin bin ich bei Penny’s Backpackers. Dieses Hostel ist nicht sehr sauber, aber es ist immer was los hier und im Nachhinein weiß ich gar nicht warum ich drei Nächte geblieben bin hihi. Im Hostel wird, wie in vielen anderen Hostels auch, fast ausschließlich Deutsch gesprochen.

Dunedin wird auch das “Edinburgh Neuseelands” bezeichnet, weil die Siedler hier angeblich die Stadt einfach hier her kopieren wollten. Und sie hat ein richtiges Superlativ: Baldwin Street, die steilste Straße der Welt.

Beim Bezwingen der steilsten Straße der Welt lernte ich vier liebe Japaner kennen, mit denen es sehr lustig war. Noch amüsanter fand ich, dass ich zu Fuß in die Stadt zurück ging  und sie im Botanischen Garten wieder traf, obwohl sie mit dem Auto unterwegs waren. Auf meine Frage, wie das denn möglich ist, meinten sie, sie haben sich verfahren. Wer schon einmal in Neuseeland war wird sich darüber genauso wundern wie ich 😉 Aber natürlich hab ich mich sehr über das Wiedersehen gefreut!

Wen ich auch wiedergetroffen habe: Nathan, den Busfahrer mit dem ich eine lustige Busfahrt von Christchurch nach Greymouth erlebt hatte. Neuseeland ist ein Dorf.

Dass es in Dunedin eine Schokoladefabrik gibt, musste man mir nicht zweimal sagen. Die Führung war interessant, es gab Schokolade und einen Schoko-Wasserfall bei dem eine Tonne Schokolade an einem vorbei braust (diese ist nicht zum Essen sondern wird wieder hinauf gepumpt für die nächste Führung). Bei der Führung lernte ich Doris aus Indien kennen, die mich gleich in ihre Häuser in Indien einlud (für Urlaubs-Nachschub ist also gesorgt).

Catlins-Tour

Am Dienstag ging es raus aus den Catlins Richtung Dunedin und am Weg dahin ergaben sich viele wunderschöne Zwischenhalte entlang der Southern Scenic Route:

  • McLean Waterfalls
  • Cathedral Caves
  • Owaka
  • Nugget Point (Robben und Leuchtturm)

Die Catlins

Nach einem kleinen, unspektakulären Zwischenstopp in Invercargill ging das Hitch-Hiken erfolgreich weiter in die Catlins. Die Catlins sind eine Gegend an der Südspitze der Südinsel und dort verbrachte ich zwei Nächte im gemütlichen Lazy Dolphin Hostel von Dianna in Curio Bay. Dort lernte ich Robert kennen, mit dem ich schöne Wanderungen zu den Pinguinen (eine erfrischende Zehn-Minuten-Wanderung) und zu den Waipohatu-Wasserfällen (ca. 3 Stunden + zum Hostel Hitch-Hiken) unternahm. Als wir vom Waipohatu-Ausflug wieder zum Hostel stoppten, nahm uns zufällig die selbe Deutsche Familie mit, die mich schon einmal nach Te Anau mitgenommen hatten. Neuseeland ist ein Dorf.

Zusammenfassend sah ich Pinguine, Hector-Delfine und schöne Wellen. Außerdem Wind, Schafe, Kühe, versteinerte Bäume und Wasserfälle.

Die Catlins sind so richtig gemütlich und ruhig, wenig Menschen und viel Entspannung beschreiben es gut.

 

Milford Sound

Freitag auf Samstag unternahm ich eine “Overnight Cruise” in Milford Sound. Gleich vorweg: ein Sound sieht aus wie ein Fjord, wurde aber vom Meer ausgespült. Da Milford Sound aber von einem Gletscher geschaffen wurde, ist der Name eh falsch und es sollte Milford Fjord heißen.

Mit dem Bus ging es von Te Anau nach Milford Sound. Ich habe für die Cruise ein Mehrbettzimmer gebucht, wurde aber netterweise auf ein Einzelzimmer upgegradet. Auf der Cruise habe ich Justine und Yannik aus der Schweiz und Debra aus Sydney kennengelernt und hatte somit sehr nette Gesellschaft. Wir sind Kayak gefahren, haben gut gegessen und sind vom obersten Deck des Schiffes ins 17 Grad kalte Wasser gehüpft. Aufgrund dieser waghalsigen Sprünge bekam ich von den anderen Mitfahrenden Applaus am Weg zur Dusche 😉 Die Stille im Fjord und die hunderte-Meter hohen Wände waren wirklich beeindruckend. Am nächsten Morgen sind wird nach dem Frühstück wieder in den Hafen geschippert und vom Bus abgeholt worden.

Te Anau

Per Hitch-Hike sind wir Donnerstag Mittags nach Te Anau gedüst. Wir waren zu dritt (Julia, Noelia aus Spanien und ich) und deswegen waren wir uns nicht sicher, ob uns jemand mitnimmt. Aber eine sehr nette Farmerin (Sara) mit einem großen Pickup und dann eine deutsche Familie haben uns ein sehr schnelles und angenehmes Fortkommen ermöglicht. Sara hat mich sogar auf meinen ersten neuseeländischen Kaffee eingeladen, ich muss sagen, hier könnte ich zum Kaffeetrinker werden (wirklich gut).

Te Anau ist ein sehr schöner aber etwas kleiner Ort am Lake Te Anau und Ausgangspunkt für meine Übernacht-Bootsfahrt in den Fjorden von Milford Sound, die ich Freitag-Samstag mache. In Te Anau kann man schön am See entlangspazieren und das Wildlife-Center (ein gratis Vogelpark) besuchen.

Queenstown

Wir sind etwas hängen geblieben in Queenstown, macht aber nichts, da es eine ganz schöne Stadt ist. Wenn auch etwas touristisch und vielleicht nicht so “typisch neuseeländisch”.

Julia hat auch schon einen Job gefunden und deswegen kommt sie jetzt noch auf einen Ausflug mit aber dann muss ich weiter und sie bleibt leider in Queenstown.

Die Fotos zeigen Queenstown, den Lakeside Walk und Julia bei ihrer neuen Arbeit!

Queenstown

Aktuell sind wir in Queenstown, einer kleinen aber feinen Partystadt im Süden der Südinsel. Zu den “Must-Do’s”, die wir schon gemacht haben zählen:

  • Fortgehen
  • Am Lake Wakatipu chillen
  • Ferg Burger essen
  • Patagonia Eis essen *yumm*
  • St. Patrick’s Day mit live Musik feiern

Queenstown ist wunderschön am Lake Wakatipu gelegen und umgeben von Bergen. In fünfzehn Minuten ist man vom Stadtzentrum zu Fuß in der Natur. Wir waren gestern am Queenstown Hill, davon gibt’s auch ein paar Fotos:

Wanaka

Vorbei an Bergen, Schaf- und Kuhherden erreichten wir eines sonnigen Samstag Morgens dann doch noch Wanaka.

Dort gaben wir uns gleich die Highlights: die Puzzling World, eine Attraktion mit vielen Labyrinthen, optischen Täuschungen und Aufgaben. Dann noch einen Snack in der Stadt, wo wir von einem älteren Ehepaar ein paar Pommes und Eintrittskarten zur Landwirtschaftsausstellung bekamen. Nichts wie hin! Erholung von den Schafen, Traktoren, Pferden und Kühen gab’s im Lake Wanaka.

On the road again

Wir schreiben Freitag, den 13. (März) und noch immer sind wir an der Westküste. Das Regenwetter lädt zum Autofahren ein, also düsen wir Richtung Wanaka. Dorthin schaffen wir es aber nicht ganz, weil der Weg so schön ist, Picknicken bei Wahipounamu und schlafen irgendwo am Weg auf einem DOC Campground.

 

Franz Josef again

Wir sind dann nochmal zum Franz Josef, diesmal um etwas näher zum Gletscher zu kommen. Da es an diesem Tag hin und wieder regnete, machten wir nur einen kurzen Spaziergang zum Fuß des Gletschers.