Was Sie bisher noch nicht wussten

Die Reise durch Peru und Ecuador ist sehr spannend und noch nie habe ich so viele verschiedene Eindrücke gesammelt. Natürlich gibt es aber auch ein paar Dinge, die nicht so toll sind.

Endlos lange Busfahrten

Die längste Busfahrt bis jetzt war 21 Stunden. Oft fahren wir über Nacht, das spart natürlich auch eine Übernachtung im Hostel. Aber dafür schläft man nicht gut. Alle zwei bis drei Tage so eine Nacht im Bus ist dann schon stressig für mich.

Wussten Sie schon, dass man mit 90 km/h über eine Bodenschwelle fahren kann?

Bakterien

Durchfall ist unser ständiger Begleiter und vor allem bei langen Busfahrten ein besonder Spaß. Oder auch in Hostels, wo die Klospülung zwei Stunden braucht, um sich wieder mit Wasser zu füllen. Man weiß nie so genau, was schuld ist, die letzte Mahlzeit, ungewaschenes Geschirr oder in dreckigem Wasser gewaschenes Geschirr…

Leitungswasser

Das Wasser hier ist leider nicht trinkbar für uns empflindliche Gringos. Bis jetzt hatten wir nur ein Hostel, die eine extra Wasserleitung für trinkbar aufbereitetes Wasser hatten. Unser Vertrauen ist allerdings begrenzt (siehe Abschnitt Bakterien)

Duschen

Variante 1 (angenehm): mittelwarmes Klima, Die einzig mögliche Duschtemperatur: mittelwarm, zB an der Küste im warmen Mancora

Variante 2 (erträglich): kühleres Klima, zwei mögliche Duschtemperaturen: brennend heißt oder eiskalt, eine Mischung gibt es nicht

Variante 3 (gefährlich): warmes Klima, aber die einzig mögliche Duschtemperatur ist kurz vor dem Siedepunkt (zB in Montanita). Bei dieser Variante benutzt man lediglich feuchten Dampf und Seife, die mit dem Handtuch abgeschrubt wird

Variante 4 (Duschverzicht): eiskaltes Klima (17 Grad im Zimmer) und eiskaltes Duschwasser (Gebirgsbach). zB beim Aufenthalt in Cusco, leider wurde trotzdem geduscht

Lagerkoller

Eine Gruppe von Persönlichkeiten, die auf längere Zeit rund um die Uhr zusammen ist, schreit nach Zickenterror. Wir vertragen uns aber sehr gut. Nur gelegentliche Reibereien und Sudereien (vor allem in den ersten zwei Wochen) trüben die himmlische Harmonie. 😉 (Ironie?) Da Lukasch fehlt einfach zum Streit schlichten.

Hostels

Bei den Hostels können wir uns nicht beschweren. Obwohl wir sehr billig wohnen sind oft wirklich liebevoll gestaltete Unterkünfte dabei. Nur einmal hat uns ein Zimmer gar nicht gefallen, weil die Badezimmerdecke komplett schwarz vor Schimmel war. In so einem Fall einfach weiter zum nächsten.

Also – nicht sudern ist die Devise!

Mancora (Fortsetzung)

Mancora ist zwar wie erwähnt etwas touristisch, aber wir fühlen uns hier so wohl, dass wir fast eine Woche bleiben. Am Strand, wo wir jeden Tag chillen, kennen wir schon die Hauptakteure. Die strenge “Strandchefin”, der Muscle Man, der im Handstand Liegestütze pumpen kann, die Big Mama mit ihrem Schoko-Bananenbrot. Der Coconut-Man, der jeden Tag Kokosnüsse zum Trinken vorbeibringt, der alte Kaugummi- und Zigarettenverkäufer, der immer “chicles” ruft und viele mehr.

Mancora ist im Norden von Peru und unsere letzte Station in diesem extrem abwechslungsreichem Land. Weiter geht’s also im nächsten Blogeintrag nach Ecuador.

Bademeisterstrand Mancora

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Surfstadt Trujillo sind wir jetzt in Mancora, einem Familienbadeort am Meer. Norb war schon surfen und wir haben schon einen Ausritt am Strand auf zwei süßen peruanischen Pferden hinter uns. Es ist schön warm und es gibt gutes essen. Vor allem von Big Mama, die gefüllte Weckerl mit  Oliven und Zwiebel, die mitgebacken sind. Andere Weckerl von ihr sind mit Schokolade und Bananen gefüllt (auch mitgebacken). Fotos gibts keine, weil wir die Cam nie am Strand mithabn. Update: ein paar Fotos von unserem letzten Aufenthaltsort Huacachina (bei Trujillo) hab ich doch gefunden 😉

Lago Titicaca

Wieder eine Busfahrt später sind wir in Puno am Titicacasee. Hier gibt es viel Fisch (trucha = Forelle) zu essen. Mit dem Boot erkunden wir den Titicacasee und die “Floating Islands”. Das sind Inseln aus Schilf, auf denen die Urus leben. Unser schönstes Erlebnis ist eine Übernachtung auf der Insel Amantani bei unserer Gastmama Ines. Dort gibt es keine Autos und Straßen. Nur Esel, Schafe und Kartoffeln und hauptsächlich vegetarisches Essen – einfach aber lecker. Wir wandern auf über 4.000 Meter, aber der Munja-Tee beugt angelich Höhenbeschwerden vor. Am Abend gibt’s extra für unsere Reisegruppe eine Fiesta, wo wir alle die traditionellen Kleider anziehen “dürfen” und ausgelassen tanzen.
Am nächsten Tag geht’s über die Insel Taquile wieder zurück nach Puno. In Puno geben wir uns ein Fahrradtaxi-Wettrennen, essen Kuchen und trinken Jugo Mixto bis zum abwinken und shoppen beim Alpacapulli-und-Hauben-Markt.

Schlemmen in Arequipa

Eine weitere Nacht im Bus (diesmal keine Passüberquerungen) und schon sind wir in der schönen Stadt Arequipa. Von der Dachterrasse unseres Hostels haben wir einen guten Blick über die Stadt und die Berge.

Unsere Hauptbeschäftigungen sind spazieren und essen. So billig wie in Cusco, wo wir ein vollständiges Menü um einen Euro bekamen, ist es allerdings hier nicht mehr. Aber es schmeckt weltklasse.

Auch Juanita, das peruanische Pendant zum Ötzi, haben wir schon in einem Museum in Arequipa besucht. Beeindruckend, wie dieses den Göttern geopferte Mädchen die letzten 550 Jahre gut erhalten blieb.

Sand in the City

Ica, genauer gesagt Huacachina, liegt vier Stunden südlich von Lima. Dass Peru viele Landschaften vereint, merkt man spätestens in dieser Wüste mit der Oase Huacachina mittendrin. Einige von uns haben sich in Sandboarden versucht, wie man hier sehen kann. Gewohnt haben wir in der Oase in einem Hostel mit einem kleinen Lamm, Berhardiner-Hund, drei Hasen, einer Schildkröte und vielen amerikanischen Jugendlichen.

Ceviche in Lima

Nach dem beeindruckenden Erlebnissen um Machu Picchu ging’s von Cusco nach Lima. 21 Stunden in einem 5**** VIP Bus waren allerdings eher eine Qual als ein VIP-Erlebnis. Denn bei dieser Strecke überquerten wir drei Pässe mit mehr als 4.000 Meter und endlosen Serpentinen.

Lima war relativ unspektakulär. Norb hat sich mal kurz in die Fluten zum Surfen geworfen und man kann dort richtig gut essen.Allgemein ist das essen in Peru auch für Vegetarier sehr sehr lecker und umfangreich und wir lassen es uns immer gut gehen. Ein Beispiel dafür ist Ceviche, ein Berg Fisch mit guter Sauce. In Lima hat Norb männliche Verstärkung bekommen, nun sind wir zu fünft unterwegs. Nachdem das Wetter in Lima durchgängig grau in grau ist, haben wir uns schnell wieder Richtung Süden aus dem Staub gemacht.

Machu Picchu

Schon lange nichts mehr geschrieben, obwohl schon viel passiert ist 🙂 ich fange dort an, wo ich aufgehört habe.

Für Machu Picchu haben wir uns an die Tipps von Conny und Chris gehalten, um dieses sehr beliebte Ausflugsziel abseits der ausgetrampelten Touristenpfade zu erleben. In Cusco haben wir uns bereits das Ticket für Machu Picchu (die Inka-Stadt) und Machu Picchu Montana (der Berg daneben) gekauft. Mit einem urigen Wackel-Bus haben wir sechs Stunden lang Pässe überquert und Täler durchfahren (Cusco bis Santa Maria). Von Santa Maria ging’s dann über Santa Teresa bis nach Hydro Electrica in einem Collectivo (Taxi incl. Person im Kofferraum) an Schluchten entlang – natürlich ohne Leitplanke (einfach nicht runtergucken). Dann sind wir den Zugschienen entlang ein oder zwei Stunden zu unserem Nachtlager in einem Urwaldhostel gewandert das wunderschön abgelegen vom Rest der Welt war.

Am nächsten Tag sind wir von sechs Uhr Früh an mehr als 1.000 Höhenmeter Inka-Stufen gestiegen, also rund sieben Stunden Stufen steigen, zuerst zu Machu Picchu und dann auf den Machu Picchu Mountain, unser aller erster Dreitausender (3.082 Meter). Dass Julia und ich angesichts der Strapazen Norb die Ohren vollgejammert haben, ist wohl selbstverständlich. Aber er hat uns sogar gelobt, denn wir sind danach unter Schmerzen auch wieder alle Stufen runter ins Tal!

Um den Abend perfekt ausklingen zu lassen, sind wir gleich wieder nach Hydro Electrica gewandert und von dort mit dem Collectivo nach Santa Teresa. Die dortigen heißen Thermalquellen sind ein wahrer Geheimtipp und haben unsere müden Körper wieder ideal entspannt.

Schlaflos in Cusco

Wegen der Höhe und dem Jetlag gehen wir jeden Tag um neun Uhr schlafen und wachen kurz nach vier auf.

Aber da Cusco ein malerisches Städtchen ist, kann man die Zeit gut nutzen. Zum Beispiel für Ausflüge in die Stadt und das hügelige Umland.

Der lange Weg nach Cusco

Nach gut 30 Stunden in verschiedenen Flugzeugen und auf diversen Flughäfen habe ich beim letzten Flug von Lima nach Cusco den schönsten Sonnenaufgang der Welt verschlafen, obwohl mich Julia vehement aufwecken wollte.

In Cusco haben wir Norb getroffen, womit unsere Reisegruppe komplett ist. Die Sonne scheint und tagsüber ist es mit an die 25 Grad Celsius auch schön warm.

CuscoAktuell ist akklimatisieren angesagt. Das heißt, möglichst wenig bewegen und einfach alles ruhig angehen. Denn Cusco liegt auf über 3.000 Meter, was für so Flachländer wie uns etwas hoch ist.

Nur Norb merkt nichts davon, er springt herum wie eh und je, wie man in seinem Blog sehen kann:

http://everydayissaturday.no-ip.org/

Ab in den Urlaub

Die Masterarbeit ist am Freitag wirklich noch zeitgerecht fertig geworden. Samstag war dann Speckdackel in Hofkirchen und jetzt bin ich gerade mit packen fertig geworden – denn Montag frühs geht es ab in den Urlaub. Peru und Ecuador steht am Plan. Wobei das Wort Plan übertrieben ist. Wegen der Masterarbeit ist die Urlaubsplanung leider flach gefallen und es wird improvisiert. Zumindest der Flug ist gebucht 🙂