Ergebnis des Experiments

Zu Beginn dieses Blogs stand ein Fotoexperiment für die Prager Fotoschule im Jahr 2012. Um zu einem interessanten Ergebnis zu kommen, habe ich in die Mülltonnen und Recyclingcontainer von St. Pölten “hineinfotografiert”. Mit längerer Belichtungszeit und Veränderung der Brennweite während der Belichtung entstanden helle und freundliche Bilder unseres Drecks.

Die St. Pöltener Mülltonnen-Kultur: Kunst oder Müll?

Aus der Serie “Innenleben der St. Pöltener Müllcontainer” von Ingrid Arnezeder.

Die Mappe ist fertig

Der Kreisausschnitt ist wirklich etwas schwierig – ich musste die bestellten Fotos mit der Schere ausschneiden und dementsprechend sehen die Ränder aus. Trotz meiner großen Konzentration sind die Fotos nicht unbedingt “perfekt rund” geworden.

Aber sauber in die Mappe eingeklebt und im Hinblick darauf, dass ich evtl. noch ein Fotobuch mache (wo den Runden Ausschnitt dann dankenswerterweise die Software erledigt) habe ich nun eine ideale Basis für die Bewertung bei meiner morgigen PFS-Abschlussprüfung. Ja richtig gehört (oder gelesen) – morgen ist Abschlussprüfung *panic mode* 😉

Präsentationsform

Jetzt geht es ans Foto bestellen.

Da alle “Billigdruckereien” wie zB www.digitaldruck.at mit gestanzten Kreisformen erst bei 100 Euro aufwärts beginnen, werde ich wohl doch eckige Fotos bestellen und ausschneiden (juhu ;)) und dann in eine Mappe für die Abschlussprüfung einkleben. Oder aber, ich finde morgen bei meiner Shopping Tour durch St. Pöltens Bastel- Foto- und Bürogeschäfte geeignete Bilderrahmen, so wie diesen von http://www.bilderrahmenshop24.de/de/Bilderhalter/runde-Bildtraeger:::104.html

Oder einen eckigen Bilderrahmen mit rundem Passepartout. Leider war das meiste, das ich bis jetzt gesehen habe oval, wie man es von klassischen Porträtrahmen vor unserem Jahrhundert kennt.

kreativrahmen.de

Najaaa… auch nicht schlecht… geht aber leider in eine etwas andere Richtung als geplant 😉

Eingetaucht

Sitze grad in der Westbahn nach Wien. WLAN im Zug rockt. Heute war ich wie geplant auf einer Tour durch die St. Pöltener Mülltonnen und Müllcontainer. Mit dabei ein ausgeborgtes Fisheye (Canon Fisheye Zoom Lens EF 8-15mm 1:4L USM), ideal geeignet für solche Fotografischen Mistexperimente. Auch mit dem Fisheye ergibt sich der kreisrunde Ausschnitt der Tonnen teilweise fast von selbst, da der Müll meist nicht sehr hoch ragt und die schwarze Tonne rundherum einen schwarzen Kreis macht. War schwierig, welche auszuwählen, denn die Fotos sind echt nur Müll. Aber genug der Worte, hier einige Ergebnisse (PET-Flaschen, Glas- und Bauschuttcontainer):

Tja, bei den Ergebnissen spielt auch der Zufall eine größere Rolle (vgl. Ordnungsverfahren in der Fotografie lt. Prager Fotoschule). Demnach könnte man auch einem Affen eine Kamera in die Hand drücken, vielleicht würde er auch zu solchen Ergebnissen kommen. Müsste aber ein besonders kreativer Affe sein.

Außerdem muss der Affe das auch mal aushalten, ständig von Passanten angepöbelt zu werden. “Was macht die da.” – “Ist das Kunst?” Naja, wenn die Menschen das schon von zehn Meter Entfernung erkennen, während ich erst das Foto mache, dann bin ich wohl am Ziel meines Experimentes angelangt. Aussagen wie “Des is ned Kunst, das nennt sich zurückgebliebener Verstand”, schreibe ich dem jugendlichen Leichtsinn der koketten Rothaarigen zu und behalte eine patzige Antwort für mich.

Tja, dieses Experiment ist natürlich nie fertig, denn es warten noch einige Trash Cans auf deren Entdeckung.

Der Blick in die Tonne

Eigentlich ist es ja ziemlich finster in unseren Müllcontainern. Durch die Luke werfen wir unsere Reste rein und denken nicht mehr dran. Mit den langen Belichtungszeiten offenbart sich aber die Welt unserer Überreste.

Das ist die Alutonne in der Traisenpromenade in St. Pölten:

Das auch:

Weissglas:

Buntglas:

Ganz spannend finde ich die Tonne für Plastikflaschen, weil der gelbe Deckel eine ziemlich grausige Stimmung erzeugt:

Teilweise sind mir die Fotos noch zu wenig Abstrakt (wenn man zB noch die Beschriftung der Rapso Flasche erkennt). Werde morgen mit einem Fisheye eine Runde durch St. Pöltens Müllcontainer machen und hoffe, dass ich den Dreh raus kriege. Womit ich schon zufrieden bin ist die Wirkung des Kreisausschnittes, dass man durch die Luke in den Müllcontainer hinein sieht.

Dritte Session

Ich mache jetzt meine Zoom-Fotos nicht mehr mit meinem ollen Zoomobjektiv (Tamron 18-270 mm) sondern mit der kleinen Hülse (50 mm Fixbrennweite).

Ok, die Kronen Zeitung war schon ziemlich einfach erkennbar. Also noch abstrakter, geht schon los.

“Gezoomt” und gedreht wird also aus der Hand. Ah, ja, wieder mal eine Mülltonne. Diesmal Alu, ja vom Thema Müll komme ich wohl nicht los. Die ist aber auch wirklich schön, wie sich die Beschriftung schön langsam löst:

Was ist da drin:

Klar. Jetzt weiß ich auch, worum ich mich die ganze Zeit im Kreis drehe, und woher schon beim letzten Block der Wunsch nach einem kreisförmigem Bildausschnitt kommt: “Aus den Augen aus dem Sinn. – Ein Blick in die Luke unseres Abfalls.” Darum geht’s…

Die Erde ist doch auch eine Scheibe

Beim letzten Block hat mir der Kreisrunde Ausschnitt der Werke von Liu XiaoFang gut gefallen. Dorothee Passin hat sie im Referat von Moderner Kunst über Chinesische Gegenwartskünstler erwähnt. In der Serie I Remember sind die Bildausschnitte Kreisrund und ich kann mir das gut in Kombination mit der zentrierten Kreisbewegung der Bewegungsunschärfebilder vorstellen.

 

Zweite Feedbackrunde

Block 16 – und somit auch der letzte Block in der Fotoschule, ist vorbei. Das Feedback zum Fotoexperiment war diesmal ganz mies, Ergebnis hab ich auch noch keines.

Alles bis jetzt gezeigte ist zu konkret, den Bildern fehlt es an Abstraktion und meines Erachtens auch an einer Idee. Dass die Dinge abstrakt sein sollen, also bildnerisch (um bei der Sprache der Prager Fotoschule zu bleiben) war mir noch gar nicht so bewusst. Finde ich aber eine gute Idee. Ein Vorschlag war statt der Baumkronen die Baumwurzeln zu fotografieren.

Anleitungen wie diese hier http://digital-photography-school.com/using-the-zoom-effect finden sich zu Hauf im Internet und der Effekt ist nun wirklich nichts weltbewegendes. Tja.

Nice ist auch der Zoom Effekt in Verbindung mit Blitz so wie hier erklärt: http://digital-photography-school.com/how-to-get-that-zoom-effect.

Nachdem am 26. Mai Abschlussprüfung ist, und ich bis dort hin ein Ergebnis haben sollte, werd’ ich meine Improvisationskunst wohl wieder mal auf die Probe stellen müssen.

Erste Feedbackrunde

Im Block 15 (Ende Februar) gab’s Feedback zu den Ideen. Es ist das ganz schon mal ein Anfang, mal sehen, wie es weitergeht.

Außerdem sollen wir das ganze Experiment dokumentieren, was ich hier in diesem Blog begonnen habe (habe auch die letzten Sessions hier eingetragen – zum Glück kann man hier den Time Stamp ändern).

Erste Session

Am Freitag (10. 11.) war die erste Session bei einem Spaziergang durch meine “neue Heimat” St. Pölten.

Die Belichtungszeiten liegen bei den Fotos zwischen einer halben und einer sechstel Sekunde.


Linien so wie beim Fahrrad eigenen sich eher schlecht, weil die sowieso schon von innen nach außen gehen. Besser sind Punkte mit guten Kontrasten. Oder Parkbänke. Naja :/

Das Durcheinander zB von Bäumen verwischt beim zoomen zu zentrierten Strahlen.

Frau führt ihre Hunde gassi.

Der Mensch in der Mitte wirkt schon sehr symbolhaft in Richtung “das Licht am Ende des Tunnels”. Bleibe wohl eher bei amorphen Figuren wie Pflanzen, die dann weniger Symbolwirkung erzeugen.

Baumkrone

 

Wohin geht’s.

Das Modul Komposition der Prager Fotoschule ist jetzt eigentlich experimentelle Fotografie. Es darf also experimentiert werden. Was werde ich ausprobieren?

Ich möchte etwas mit Bewegung und Zooom machen, habe damals in Korea am Seoul Tower so was ausprobiert.

Mir gefällt der Effekt, dass im Bild mehrere Ebenen entstehen und die Anordnung der Gegenstände verschwimmt.

Beklebte Fenster des Seoul Towers.