Ton Sai (again)

Das Kletterparadies Ton Sai ist ein sehr genialer Ort. Wir düsen wir mit dem Longtailboat von Ao Nang dort hin (obwohl ich ja schon dort war). Der Moment, wenn man im Paradies ankommt und dann den Müll sieht, ist ein spezieller Schock. Ansonsten ist der Ort einfach perfekt: von der Außenwelt abgeschnitten, hunderte Kletterrouten, dutzende Reggae Bars, Lage im Dschungel mit Tieren und natürlich das Meer.

Donja und ich teilen uns einen Bungalow im schönen Countryside Resort. Wir marschieren alle über den holprigen Pfad nach Railey und genießen einen schönen Strandtag. Am Weg zum ATM sehen Ahmed und ich einen riesigen Toucan in den Bäumen sitzen! Anschließend Feuershow in der Chillout Bar.

Am zweiten Tag (19.05.) reisen Donja, Tessy, Edyta und Ahmed leider schon wieder ab, nur Steve aus Irland und ich bleiben länger. Da in der Nebensaison die Preise tief sind, leistet sich jeder von uns einen eigenen Dschungel-Bungalow, ich bin im versifften Andaman Resort, wo ich Abends einem ein-Meter-Lizard begegne und mir deswegen über den Spalt unter meiner Türe etwas Sorgen mache 😉 Tagsüber gehe ich klettern zur Diamond Cave North Face in Railey. Meine Guides sind Joi und Maxi vom “Ton Sai Base Camp”, mein Lieblings-Kletter-Ausstatter.  Max ist der topp Motivator und ich hab viel Spaß beim Klettern. Leider nur bis 5c, ich muss noch an meiner Kraft arbeiten 😉 nach dem Klettern chillen wir am  Strand.

Wir frühstücken am nächsten Tag (20.05.) im Backyard, einem lieben Cafe wo es selbstgemachtes Brot gibt. Da Steve von zwei Mädels erfährt, dass in meinem Resort eingebrochen wurde (und weil er daheim Police Officer ist), rät er mir dringend zu einer anderen Bleibe. Also ziehe ich ins schöne Mountain View Resort und habe einen tollen Bungalow um nur 350 Baht (ca. 10 Euro) für mich allein. Dass dieser Bungalow einbruchsicher ist, bezweifle ich zwar, aber zumindest ist der Bungalow schöner. Wir warten die Flut ab und spazieren (noch immer bis zum Hals im Wasser und den Rucksack am Kopf) wieder nach Railey. Dort besuchen wir die Diamond Cave, den Viewpoint, den Strand Hat Phra Nang und die Princess Cave mit vielen Penis-Skulpturen und frechen Affenbanden. Abendlich gibt’s wieder den üblichen Absacker in einer Reggae-Bar mit Feuershow.

Nach einem Lazy Day (Wasserwanderung nach Railey, Strand, extrem viel Essen, Pancake, Reggae-Bar, Feuershow) ist Freitag wieder klettern angesagt. Natürlich nach einem ausgiebigen Frühstück im Backyard, weil die Vormittags-Klettertruppe nicht auf mich wartet. Wir gehen zur Muay Thai Wall und dann zur 1-2-3-Wall und Maxi, der Motivationtrainer überredet mich, die 6a zu probieren, die ich sogar schaffe. Ich bin ganz stolz auf mich 😉 Dann viel Essen, Reggae Bar und Feuershow.

Steve reist am Samstag ab und ich häng gemütlich am Strand von Railey rum. Am Rückweg nach Ton Sai treff ich Maxi mit seinem Freund Didi, die gerade bouldern und mich natürlich zum mitmachen animieren.

Sonntag treffe ich zufällig eine Tirolerin, die in der Viking Reggae Bar arbeitet. Dann miete ich mit Kobi von der Viking Bar ein Kayak. Da jetzt die Monsunzeit beginnt, kommen wir in einen richtigen Sturm mit Gewitter. Als wir uns an einem Strand vor dem Sturm schützen wollen, läuft ein zwei Meter langes Tier vorbei, zuerst denke ich, es ist ein Krokodil. Zum Glück aber doch nur ein Komodo-Waran. Es ist einfach toll, wie viele Tiere es hier gibt! Da der Regen nicht aufhört fahren wir im strömenden Regen zurück, der Blick auf Ton Sai vom Meer ist atemberaubend.

Ich war zu langsam - aber so sah das Tierchen aus!
Ich war mit meiner Kamera zu langsam – aber so sah das Tierchen aus!

Montag gehe ich ein letztes Mal klettern, diesmal in Ton Sai. Simon aus Schweden übernimmt das Lead Climbing. Ich schaffe heute schon easy 6a-Routen bei der FireWall und Melting Wall. An den Ausblick von den Cliffs auf Tonsai, Railey und das Meer kann man sich gewöhnen. Da ab drei Uhr wieder Monsunzeit ist, sind wir gezwungen, den restlichen Tag mit essen und “Vier-Gewinnt” zu verbringen. Die Fliegende-Ameiseninvasion nach der Feuershow in der Chillout Bar ist ein faszinierender Tageshöhepunkt. Ebenso, dass eine Stunde später die Ameisen ihre Flügel verlieren und sterbend von den herannahenden Kröten aufgefressen werden. Da es in der Chillout-Bar Dorm Rooms um 130 Baht gibt (nur ca. 3,60 Euro), schlafe ich auch hier einmal eine Nacht, denn Zimmerservice gibt’s in meinem Bungalow keins und ich will frische Bettwäsche 😉 Der Abschied von Ton Sai am nächsten Tag fällt schwer (aber durch den vielen Regen auch leicht).