Die Kiwi kommt aus Italien

Christchurch ist mit 362.000 Einwohnern sehr beschaulich. Viele Reiseführer erwähnen gleich als erstes, dass man in Christchurch noch immer am Wiederaufbau nach dem starken Erdbeben von 2011 arbeitet. Trotzdem hat mich das jetzt noch sichtbare Ausmaß erschüttert – das muss damals wirklich schrecklich gewesen sein. Die Bewohner sind aber sichtbar bemüht, durch Aufbauarbeiten, große Kunstwerke und große bemalte Flächen das Stadtbild wieder herzustellen.

Jetzt aber zurück zur Kiwi-Frucht. Im hiesigen Supermarkt kommen die nämlich aus Italien. Das überrascht etwas, aber die Kiwisaison beginnt hier erst im Mai. Also aus meiner Sicht zwar ein globales Dilemma, aber somit erklärbar. Bei meiner intensiven Recherche auf Wikipedia musste ich außerdem erfahren, dass die Kiwi ursprünglich aus China kommt. Nachdem die “Chinesische Stachelbeere” auch in Neuseeland angebaut wurde, hat sie ein Marketingfuzzi nach dem Kiwi-Vogel benannt und der Name hat sich gehalten bzw. ist es mittlerweile eine eigene Sorte.

Kiwi kaufte ich also keine. Zu Abend kochte ich Kartoffel-Karottensuppe, deren Zutaten aus Neuseeland stammten und nur 2,25 Dollar (ca. 1,53 Euro) kosteten – überraschend wenig für Neuseeland. Diese vorzügliche Suppe schont den Magen und das Reisebudget.

Der lange Flug hat sich übrigens positiv ausgewirkt. Mein Körper musste 30 Stunden lang nur schlafen und essen. Er ist dadurch so aus dem Takt geraten, dass er jetzt nicht merkt, dass Tag und Nacht vertauscht sind.